Heute fahren wir gegen 09.45 Uhr ab. Es geht in Richtung „Geisterstadt“ Bodie. Wir sind gespannt, ob es noch geisterhafter werden kann, wie auf dem letzten Campground. Die Landschaft erinnert unsere Nachbarin an Österreich.
Die Sonne zeigt sich in voller Pracht. Der Wind bläst ganz schön und es ist schon wieder wärmer. Wir fahren an mehreren Seen mit ganz klarem, tiefblauem Wasser vorbei. Wir passieren ganz niedliche kleine Orte mit tollen Holzhäusern. Im Winter sind hier einige Straßen gesperrt. In den Bergen rundum sieht man hin und wieder Gletscher.
Geisterstadt: Bodie
Bodie - genannt nach William S. Bodey, der 1859 hier Gold fand - ist eine echte Geisterstadt. Angeblich hatte die Stadt das «schlimmste Klima des Westens». Mord und Totschlag geschahen hier regelmäßig - manchmal sogar täglich. Es soll auch zu Raubüberfällen gekommen sein.
Es kann nur Gold gewesen sein, was die Menschen in diese Einöde verschlug. Täglich fanden Postkutschenüberfälle und Raufereien statt. 65 Salons buhlten hier um Kundschaft.
Was auch immer in jenen Zeiten passiert ist, heute sind die Strassen friedlich. Bodie hat zwar immer noch sein «schlimmes Klima» mit kaltem und pfeifenden Wind. Es hat einen etwas geisterhaften Hintergrund. Wir waren als Besucher allein dort. Weit und breit kein Mensch war dort zu sehen.
Der Zustand der Stadt ist nahe dem Zerfall. Die Gebäude sind noch so eingerichtet, wie sie vor langer Zeit verlassen wurden. Es scheint oftmals so, als seien die Besitzer nur «kurz» hinausgegangen...
Der alte Tresor ist noch vorhanden. Wir können zwar ein Foto schießen. An den Tresor kommen wir aber nicht heran. Ich glaube, ansonsten hätte der auch schon Beine bekommen.
Der Hinweg und der Rückweg etwa 3 Meilen vor und hinter Bodie fuhren wir auf einer Schotterstraße. Es war schlimm. Im Camper klapperte alles, was nicht niet und nagelfest war. Ich wäre nicht weiter gefahren, wenn uns der Vermieter nicht schon darauf hingewiesen hätte und es uns erlaubt hätte.
Wir fahren anschließend in Richtung Mono-Lake. Von dort geht es in Richtung Yosemite NP. Dort planen wir unsere nächste Übernachtung. In 8000 Feet Höhe genießen wir eine herrliche Aussicht und bunte Wälder. Die Schnee bedeckte Felsen (Fotos) findet unsere Nachbarin sehr schön. Ich lass sie zunächst in dem Glauben, dass das Schnee ist. Später klettern wir auf einen dieser schneebedeckten Felsen. Es ist massiver Fels und kein Schnee.
Hier sieht es aus der Ferne aus wie Schnee. Es ist aber harter Fels.
Abfahrt Richtung Yosemite NP
Ein riesiges Waldgebiet mit schwarzen Bäumen (Brand), der Boden hatte sich schon, wie es aussah wieder erholt.
Wir fahren über den Tioga Pass, der im Winter auch gesperrt ist. Wir hatten uns extra vorher informiert, ob er geöffnet ist. Um 13:40 Uhr befinden wir uns auf 8000 Feet, um 14:00 Uhr 9538 Feet. Wir gelangen zu einem riesigen See (dunkelgrün und gleichzeitig tiefblau). Es gibt überall kleine Gebirgsbäche und viele kleine Seen. Letztendlich erreichen wir 9945 Feet.
Am Eingang zum Park halten wir an einem See. Das Wasser ist eiskalt. Es ist recht kühl und böig windig
Danach fahren wir wieder abwärts. Hier gibt es auch diese ganz glatten, weißen Felsen.
Plötzlich riechen wir während der Fahrt Feuergeruch. Der Wald brennt auf der linken Seite der Straße. Bei den Frauen kommt Stress auf. Ich gebe etwas mehr Gas , um dort wegzukommen. Nach kurzer Fahrzeit sieht es so aus, als ob wir den Waldbrand hinter uns gelassen hätten.
In der Ferne sieht man von weitem an mehreren Stellen im Gebirge im Wald neuen Qualm aufsteigen.
Auf einmal brennt es zu beiden Seiten der Straße. Der Stress nimmt zu. Nix wie raus hier, Es gibt nur eine Straße durch diesen Park. Nix wie weg.
Nach einiger Zeit sind wir aus der Gefahrenzone raus. Am Ende des Parks ist ein Campground mitten im Wald. Dort schlagen wir unsere Zelte auf.
Es war schwierig, den Camper in unseren Platz einzuparken. Er ist eher für kleinere Fahrzeuge gedacht. Es gelingt aber ohne Beschädigung am Camper. Der Campground ist ohne Dusche und ohne Strom auf den Toiletten.
Wir hören Feuerlöschflugzeuge fliegen. Ein Ranger sagte uns, dass das wohl die ganze Nacht so gehen wird.
Während mein Nachbar und ich mit dem Einparken beschäftigt waren, hat unsere Nachbarin auf der Straße einen Wolf gesehen.
Die Ranger wiesen darauf hin, dass wir keine Lebensmittel offen (auch nicht im Camper, auch keine Zahnpasta) liegen lassen sollten. Es gibt hier Bären. Überall stehen Stahlboxen an jedem Platz, um dort Lebensmittel einzuschließen (für Zeltbewohner). Die Nachbarin ist so in Angst und Schrecken versetzt, dass sie sich nicht mehr sicher ist, ob sie ihr Steak heute draußen essen wird.
Letztendlich aßen wir alle draußen. Es ließ sich kein Bär blicken. Wir durften sogar ein Lagerfeuer anzünden und saßen noch einige Zeit am Feuer. In der Nacht ist alles ruhig gewesen. Ich kenn aber 2 Personen, die in dieser Nacht nicht so gut geschlafen haben.
Tags: USA 2003, Kalifonien, Goldgräberstadt Bodie, Yosemite NP
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